Bundesregierung droht EADS mit Entzug von Rüstungsaufträgen

Politik 04.02.2007
Die Bundesregierung droht der Airbus-Konzernmutter EADS mit dem Entzug von Rüstungsaufträgen, sollten wesentliche Teile der Airbus-Produktion nach Frankreich verlegt werden.

„Wir bestehen darauf, dass Deutschland als Hochtechnologie-Standort von Airbus – insbesondere im Rumpfbau – bestehen bleibt. Sollte das nicht der Fall sein, so müsste Deutschland seine Rüstungsaufträge bei der Airbus-Konzernmutter EADS überprüfen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) der „Bild am Sonntag“. „Den jetzt geplanten Abbau von Arbeitsplätzen und Hochtechnologie in Deutschland lassen wir uns unter keinen Umständen gefallen.“

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) forderte der Zeitung zufolge eine Kapitalerhöhung bei Airbus. „Es dürfen jetzt nicht aus finanzieller Not heraus Entscheidungen getroffen werden, sondern wir müssen das fehlende Geld ins Unternehmen bringen. Das kann nur über eine Kapitalerhöhung aller Eigner gehen“, sagte Wulff.

Der „Spiegel“ berichtete, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wolle sich persönlich für die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie einsetzen und sich mit EADS-Chef Louis Gallois treffen, noch bevor die Konzernführung von EADS ihren Sanierungsplan am 20. Februar bekanntgeben will.

Am Freitag hatten sich auf Protestkundgebungen vor den Airbus-Werken bereits Landespolitiker für die deutschen Standorte eingesetzt. An den Airbus-Standorten in Hamburg, Bremen, dem niedersächsischen Varel und dem baden-württembergischen Laupheim demonstrierten tausende Airbus-Mitarbeiter. Arbeitnehmervertreter fürchten die Streichung von 10.000 Jobs beim geplanten Airbus-Sparprogramm.

© AFP
Quelle: Web.de
Externe Links zum Thema:

  1. Airbus-Standorte in Deutschland (Web.de)
  2. Airbus-Standorte in Europa (Web.de)

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