Berlin – Das Brennen von CDs und DVDs erfreut sich in Deutschland uneingeschränkter Beliebtheit. Fast jeder zweite Bundesbürger ab zehn Jahren hat im vergangenen Jahr regelmäßig Musik, Fotos, Daten, Filme, Software, Games oder Hörbücher auf die kleinen Silberscheiben kopiert, teilte der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft (Ifpi) im Vorfeld der Computermesse Cebit am Dienstag in Berlin mit.
Im Auftrag des Verbandes hatte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) 10.000 Personen im Rahmen der so genannten Brennerstudie befragt. Seit der ersten Erhebung 1999 hat sich demnach die Zahl der Personen, die CDs oder DVDs brennen, von 7,9 Millionen auf 31,4 Millionen nahezu vervierfacht.
Auf der „Hitliste“ der beliebtesten Inhalte steht nach wie vor Musik ganz oben. 70 Prozent aller Personen, die Inhalte brennen, kopieren Musik. Auf Platz 2 folgen mit 67 Prozent private Fotos und Videos. Den weit abgeschlagenen Dritten Platz nehmen Daten ein, die von 44 Prozent auf CD oder DVD gebrannt werden.
Der große Erfolg von Hörbüchern spiegele sich auch im Brennverhalten wider, betonte der Phonoverband. Diese würden bereits von neun Prozent der Befragten auf die Silberlinge kopiert. "Die Entwicklung bei Hörbüchern zeigt, dass Inhalte, sobald sie digitalisierbar sind, auch uneingeschränkt kopiert werden", sagte Peter Zombik, Geschäftsführer der deutschen Phonoverbände.
DVD auf dem Vormarsch
Laut der Studie wurden im Vorjahr 766 Millionen CDs und DVDs gebrannt. Der Anteil der DVDs stieg im Vergleich zum Vorjahr von 29 auf 36 Prozent.
Teilweise sei dieser Anstieg auf die breitere Verfügbarkeit von "Brenngeräten" zurückzuführen, legt die Studie nahe. So habe sich die Zahl der DVD-Brenner in deutschen Haushalten verdoppelt, die der MP3-Handys gar verdreifacht. Ein interessantes Detail ist auch, dass die DVD auch beim Brennen von Musik auf dem Vormarsch ist. So sollen 2006 neben 275 Millionen CD-Rohlingen auch 21 Millionen DVD Rohlinge mit Musik bespielt worden sein. das, so Ifpi, entspräche 439 Millionen "CD-Äquivalenten". Im selben Zeitraum wurden 123,7 Millionen CD-Musik-Alben verkauft
Darüber hinaus hat der Studie zufolge jeder Zweite Musik für "andere Personen" gebrannt. Dass entspräche laut Ifpi insgesamt zehn Millionen Personen. Insgesamt gaben aber nur 10 Prozent der Befragten an, sich Musik aus Tauschbörsen zu brennen. Die weitaus größere Mehrheit kopiert eigene CDs für den Eigenbedarf oder für Haushaltsmitglieder.
Mehr Legalität
Allerdings hat der Verband auch positives zu vermelden, spart diese Details in seiner offiziellen Meldung allerdings aus. So sei die Zahl der Musikdownloads aus illegalen Quellen von rund 600 Millionen im Jahr 2003 auf rund 415 Millionen in 2005 gesunken. Als Grund für diesen Erfolg sieht der Ifpi seine Pirateriebekämpfung sowie die aktive Unterstützung legaler Angebote.
Zudem gaben 74 Prozent der Befragten an, sich Musik aus legalen, kostenpflichtigen Angeboten zu laden. Insgesamt also ein durchaus positiver Trend.
mak/ddp
Quelle Web.de