Die Rechnung

Eines Abends, als die Mutter gerade das
Abendessen kochte, kam der elfjährige Sohn
in die Küche, mit einem Zettel in der Hand. Er
überreichte den Zettel mit einem seltsamen,
amtlich anmutenden Gesichtsausdruck seiner Mutter, die
sich daraufhin die Hände in der Schürze
abwischte, den Zettel entgegennahm, und zu
lesen begann:

Für das Jäten des Blumenbeetes: 2 Euro
Für das Aufräumen meines Zimmers: 8 Euro
Weil ich Milch holen gegangen bin: 1 Euro
Weil ich drei Nachmittage auf meine kleine Schwester aufgepasst habe: 12 Euro
Weil ich zwei Einser bekommen habe: 8 Euro
Weil ich jeden Tag den Müll raus bringen: 3 Euro
Insgesamt: 34 Euro.

Die Mutter blickte sanft ihren Sohn an. Es
kamen ihr unzählige Erinnerungen ins
Gedächtnis.

Dann nahm sie einen Stift, und begann auf
einen anderen Zettel zu schreiben:

Für neun Monate lang unter meinem Herzen
tragen: 0 Euro
Für alle durchwachten Nächte, die ich an
deinem Krankenbett verbracht habe: 0 Euro
Für das viele Im-Arm-halten und Trösten: 0 Euro
Für das Auftrocknen deiner Tränen: 0 Euro
Für alles, was ich dir Tag für Tag beigebracht habe: 0 Euro
Für jedes Frühstück, Mittagessen, Brotzeit,
Semmeln und alles, was ich dir zubereitet habe: 0 Euro
Für mein Leben, was ich dir jeden Tag gebe: 0 Euro
Insgesamt: 0 Euro

Als sie fertig war, gab die Mutter mit einem
Lächeln den Zettel ihrem Sohn in die Hand.
Das Kind las es, und zwei große
Tränen liefen aus seinen Augen.

Dann drückte er den Zettel an sein Herz, und
schrieb im Anschluss auf seine eigene
Rechnung:

BEZAHLT….

Quelle: http://www.hannover-community.de

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