eBusiness-Blog
Vorläufig wird man sagen müssen. Jedenfalls wurde der Antrag der FDP Bundestagsfraktion zur Sicherung des Datenschutzes bei der Warenetikettierung mit RFID-Chips in der letzten Woche mit Mehrheit an die Fachausschüsse verwiesen. Kern des Antrages war die Selbstverpflichtung der Wirtschaft zur freiwilligen Zerstörung der RFID-Chips vor dem Verlassen des Geschäfts.
Ich bin überzeugt davon, dass beim Thema Daten- und Verbraucherschutz noch großer Diskussionsbedarf besteht. Dies gilt sowohl für die Auseinandersetzung unter den Experten aber insbesondere auch um den Dialog mit den Nutzern der RFID-Technologie. Insbesondere die Position, RFID aus dem Alltag herauszuhalten und auf Anwendungen in Handel und Logistik zu reduzieren, scheint mir hier daneben zu liegen. Jüngstes Beispiel für die sinnvolle Nutzung von RFID ist die Notfall-Versorgung von Patienten. Siemens erprobt jetzt mit MedicAlert in den USA den Einsatz von RFID. Wenn der Test mit 3500 Mitgliedern positiv ausgeht, dann werden künftig vier Millionen Mitglieder von MedicAlert eine Plastikkarte mit RFID-Chip immer bei sich tragen, auf der ihre medizinischen Informationen gespeichert sind. Rettungskräfte können die Daten im Notfall mit einem PDA in Sekunden erfassen und bei der Einlieferung ins Krankenhaus wird automatisch ein gesicherter Zugang zur umfangreichen Patienten-Datenbank von MedicAlert aufgebaut.
Ich bin mir sicher, dass die Liste von Anwendungen dieser Art immer länger wird und die Nutzer/Verbraucher sich eine eigene Meinung darüber bilden werden, ob und wie umfangreich sie RFID in ihrem näheren Umfeld nutzen wollen.
Quelle: http://www.ecin.de/blog/?q=node/237
31.10.2006 | Prof. Monse