Archive for the ‘Focus’ Category

Stoiber veralbert legendäre Transrapid-Rede

Donnerstag, Januar 19th, 2012

Ex-Ministerpräsident bei Stromberg
Stoiber veralbert sich und die legendäre Transrapid-Rede

„Sie steigen in den Hauptbahnhof ein.“ Dieser Satz aus einer Brandrede Edmund Stoibers für den Transrapid ist längst deutsches Kulturgut. Nun hat Stoiber seine eigene Aussage in einem Video mit Stromberg parodiert. Gezeigt wurde der Clip bei der Verleihung des Horizont-Awards am Dienstag in der Alten Oper in Frankfurt. Gewidmet ist der Clip Thomas Ebeling, Vorstandschef der ProSiebenSat.1-Sendergruppe, der mit dem renommierten Preis ausgezeichnet wurde.

Zitat: focus.de

007 im Handygeschäft

Freitag, Februar 2nd, 2007

| 26.01.07, 11:13 |
Bundesweit sind 20 000 Testkäufer in geheimer Mission unterwegs und prüfen, ob Kunden freundlich und kompetent beraten werden.Ein neues Handy, ein neuer Festnetzvertrag oder ein günstiger Internettarif: Nichts von all dem will Daniel und doch steht er in einem Fachgeschäft und lässt sich beraten. Nicht nur die Tipps der Verkäuferin hört sich der 30-Jährige an, auch ihrem Hosenanzug und ihrem Blick schenkt er Aufmerksamkeit. Daniel ist nicht verliebt, er ist „Mystery Shopper“ und will deshalb auch nicht mit Nachnamen genannt werden.

„Zu ‚Mystery Shopping’ gibt es keine Alternative, was die Messung von Service-Qualität betrifft“, meint Wirtschaftswissenschaftler Nobert Drees von der Fachhochschule Erfurt. „Innerhalb der Marktforschung ist Testkaufen der am stärksten wachsende Bereich.“ Händler und Dienstleister lassen sich die Scheinkäufe nach Angaben des europäischen Verbands „Mystery Shopping Provider Association“ mittlerweile rund 210 Millionen Euro pro Jahr kosten. Bis 2010 wird mit einer jährlichen Umsatzsteigerung von elf Prozent gerechnet.

Grobe Fehler sind die Ausnahme

„Die meisten Leute machen den Job aus der Überzeugung, die Einkaufswelt verbessern zu können – wie auch ich“, sagt Daniel nach seinem Einsatz. Sein Auftraggeber zahlt dem Bürokaufmann für seinen Nebenjob je nach Aufwand zwischen 8 und 50 Euro. Quer durch alle Auftraggeber seien die Kernprobleme stets die gleichen: Der Kaufwunsch des Kunden wird nicht ermittelt, es kommt zu keinem Verkaufsabschluss. „So richtig grobe Fehler sind aber die Ausnahme“, sagt Tester Daniel. Er selbst hat bei einem Autokauf einen „absoluten Hammer“ erlebt. Mit einem Vorführwagen wurde er gebeten, sieben Liter Sprit zu tanken. Die Kosten hat er nicht komplett ersetzt bekommen. Der Kommentar des Autoverkäufers lautete: „Sie sollten für sieben Euro tanken und nur die kriegen Sie zurück.“

Auf ihre verdeckten Einsätze werden Daniel wie seine Testkollegen unter anderen in Schulungen mit simulierten Einkaufssituationen vorbereitet. In speziell entwickelten Fragebögen beurteilen sie nach Testabschluss sowohl die Ausstattung des Geschäfts, Sauberkeit, Kleidung der Berater als auch das Verkaufs- und Beratungsgespräch.

Gefahr und Chance für Servicekräfte

Die Gewerkschaft ver.di sieht „Mystery Shopping“ kritisch. Häufig sei zu erleben, dass die Tester erfolgsabhängig orientiert an der Aufdeckung von Fehlern bezahlt werden, sagte ver.di-Handelsexperte Folkert Küpers. Dies führe zu Manipulationen und konstruierten Vorfällen, die die Mitarbeiter in ein schlechtes Licht rücken könnten.

„Ich fühle mich weniger überprüft, sondern sehe die Tests als Feedback, um mich zu verbessern“, sagt Verkäuferin Heike Schöppner, die Daniel beraten hat. Genau das ist auch das Ziel der beobachteten Unternehmen: „Wir können wunderbar messen, wo wir noch Defizite haben und wo unsere Stärken sind. Wir bekommen somit wertvolle Hinweise für ein besseres Verkaufskonzept“, sagt Thorsten Fluck, Leiter des Geschäftsbereichs Shops des Telekommunikationsanbieters „The Phone House“. Es gehe nicht darum, Mitarbeiter zu sanktionieren. Fluck schwört auf die unbekannten Käufer: „’Mystery Shopping’ hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass wir in den vergangenen zwei Jahren je Filiale unseren Umsatz um zehn Prozent erhöht haben.“

(mai/dpa)

Quelle: http://www.focus.de/jobs/karriere/mystery-shopper_nid_43449.html

Harald-Schmidt-Kolumn: Winterreifen

Mittwoch, November 8th, 2006

| 08.11.06, 07:07 |

Harald Schmidt macht sich in seiner FOCUS-Kolumne Gedanken über die Neuregelung des Paragrafen 2 Absatz 3 a der Straßenverkehrsordnung.

Mit dem Paragrafen 2 Absatz 3 a der Straßenverkehrsordnung haben wir uns in letzter Zeit eher selten beschäftigt. Ein Fehler, wie sich jetzt zeigt, denn in seiner Neuregelung legt er fest, wie Autofahrer ihre Fahrzeuge für den Winter präparieren müssen. Fazit: Wer rutscht, ist fällig! Dabei ist es nicht so, dass Vater Staat jeden von der Straße schießt, der ohne Winterreifen erwischt wird. Vielmehr ist es in die Eigenverantwortung des Bürgers gestellt, wie er das Abrutschen vermeidet. Was sozial richtig ist, kann an der Steigung nicht falsch sein.

Winterreifen sind knapp

Eine allgemeine Winterreifenpflicht gibt es nicht. Zum Glück. Denn wer hätte das gedacht: In Deutschland sind Winterreifen knapp. Was man so aus dem Umfeld des Vulkanisierhandwerks hört, seien zwar 1,5 Millionen Reifen mehr produziert worden als sonst, aber es könnte trotzdem eng werden. Im Sinn von rutschig. Nur drei Reifen pro Kunden? Keine Reifen mehr für Fahrer ab 50? Vier Reifen pro Haushalt, egal, ob es sich um eine 90-Jährige ohne Führerschein handelt oder um ein kinderloses Ehepaar mit sechs Autos?

Gelegenheit, eines der wichtigsten Worte des aktuellen Sprechs zu benutzen: zeitnah. Der Kfz-Nutzer sollte zeitnah seine Winterreifen ordern. Am besten gestern. Entschleunigung (eine weitere In-Vokabel) wäre hier fehl am Platz. Sicher, wenn alle bestens für den Winter gerüstet sind, geht wieder ein Stück Charme verloren. Lässigkeit (Top-Wort) und Entspanntheit (ohne diesen Begriff kein aktuelles Schauspie lerinnenporträt). Wer hat nicht schon ein junges, frisch verliebtes Außer-Atem-Pärchen erlebt, das sich mit seinem alten Fiesta oder so in einer Freitags-Rush-Hour quer gestellt hätte, irgendwo zwischen Wuppertal und Bochum?

„Was sozial richtig ist, kann an der Steigung nicht falsch sein“

Die Reifen Modell „Gladioli“ drehen durch, es pfeift und jault, und durch die zugefrorenen Scheiben signalisieren die beiden: „Sorry, wir sind zu verknallt, um an Winterreifen zu denken.“ Da schlagen dann die Leistungsträger in ihren SUVs entnervt auf die Hupe, und wenn sie auf ihren 4-Millimeter-Profilen im Schritttempo an den Liebenden vorbeizuckeln, denken sie neidisch: Scheißkarre, aber die Alte ist geil!

Man kann nicht alles haben, und auch ein zeitnah geführtes Informationsgespräch mit der Initiative pro Winterreifen kann nachhaltige Glücksgefühle auslösen. Aber bei sieben Grad Celsius haben nur Winterreifen die Gummimischung, die Vati wieder sicher in den Schoß der Familie bringt. Und wer durch unkontrolliertes Rutschen sich und andere gefährdet, kassiert auch mal einen Punkt in Flensburg. Morgen gehen wir zum Händler.

(FOCUS)

Quelle: http://www.focus.de/panorama/boulevard/harald-schmidt-kolumne…